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Datum: 28.12.2023

Neues Vogelparadies für seltene Vögel

  •  Kiesunternehmen optimiert in enger Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde Flächen für den Artenschutz

Die Abbauflächen für Donaumoos-Kies sind schon während des Abbaus sehr
attraktiv für Mensch und Tier. Die Kiesweiher dienen im Sommer der Abkühlung
oder laden bei Wind zum Kitesurfen ein. Und wie immer sind wir Menschen
nicht allein, denn auch die Tierwelt mag diese Gewässer sehr.

So wurden auf dem sogenannten Schimmerweiher bei Karlshuld bisher über
100 Vogelarten dokumentiert. Allein die Kiesinsel in der Mitte zieht regelmäßig
die Flussseeschwalbe als Brutvogel an. Auch die im Zusammenhang mit diesen
Abbauvorhaben entstandenen Ausgleichsflächen sind für viele weniger
bekannte Tiere interessant. Immer wieder rasten seltene und bedrohte Tiere
an den Weihern und nutzen diese auf ihrem Frühjahrs- oder Herbstzug nicht
nur zur Nahrungssuche, sondern vielmehr auch als Rast- und Schlafplatz.

Solch eine Ausgleichsfläche hat jetzt das Kiesunternehmen Schimmer an der
Ach bei Karlshuld in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde
optimiert. Per Planierraupe konnten die steilen Uferkanten gebrochen und
damit seicht ausgezogen werden. Dadurch entstanden stocherfähige
Nahrungsflächen für Watvögel (Limikolen). Auf solchen Flächen können die
Vögel mit ihren langen Beinen und Schnäbeln wunderbar nach Würmern,
Schnecken und anderen Wirbellosen suchen. Aber nicht nur als
Nahrungsfläche sind die Stellen attraktiv, sondern auch als Schlaf- und
Rastplätze, da durch den wechselnden Wasserstand die Flächen eher
unattraktiv und deshalb frei von Fuchs und anderen Feinden sind.
Die angelegten Mulden und unregelmäßigen Vertiefungen sind wiederum für
Amphibien wie die Kreuzkröte interessant. Sie gilt als Pionierart und ist auf
solche kurzzeitig wasserführenden Pfützen angewiesen. Wenn die Tiere für
sechs Wochen ein fischfreies Gewässer finden, dann reicht ihnen das, um
ihren Nachwuchs groß zu bekommen.
Von der durchgeführten Maßnahme profitieren hier im neuen Jahr gleich
mehrere Arten. Wer mehr über das Thema erfahren möchte, der kann sich
gern an die untere Naturschutzbehörde an Jan Tenner, Telefon: 08431/57-
447 oder E-Mal: jan.tenner@neuburg-schrobenhausen.de wenden.

Bild vergrößern: Planierarbeiten an der Ach bei Karlshuld © Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen
Die durch Planierraupen gebrochenen Uferkanten am Abbaugebiet an der Ach bei
Karlshuld. Hier sind Nahrungsflächen für Watvögel entstanden.