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Datum: 23.10.2023

Landrat Peter von der Grün unterstützt Jagd und Landwirtschaft beim Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest

  • Revierübergreifende Drückjagden auf Schwarzwild sollen weiter im Landkreis stattfinden

Landrat Peter von der Grün macht sich beim persönlichen Austausch mit Jagdberatern, Revierinhabern und den Bayerischen Staatsforsten für die organisierte Reduzierung der Wildschweinbestände im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stark.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt seit nunmehr fast zehn Jahren die östlichen Mitgliedstaaten der EU und seit drei Jahren insbesondere die an Polen grenzenden Bundesländer vor enorme Herausforderungen. Jeder Ausbruch ist dabei eine weitere existentielle wirtschaftliche Gefährdung der landwirtschaftlichen Betriebe sowie deren vor- und nachgelagerten Bereiche.
Trotz intensiver Bemühungen sind bislang Erfolge bei der Reduzierung der Wildschweinpopulation nur mit einem enormen finanziellen und logistischen Aufwand zu erzielen. Angesichts dieser Erfahrungen bleibt die nachhaltige Reduzierung der Schwarzwildpopulation ein wesentlicher Baustein zur Verhinderung der Einschleppung und Weiterverbreitung der ASP in Bayern sowie zur Vermeidung von Wildschäden. Dabei tragen die Inhaber des Jagdrechtes und die Jagdausübungsberechtigten eine große Mitverantwortung.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen werden sowohl in der räumlich kompakten Forstung der Hagenau (ca. 2.100 ha) wie auch im weitläufigen und aufgelockerten Wald-Feld-Komplex Haidforst (ca. 2.000 ha) seit rund 20 Jahren revierübergreifende Bewegungsjagden auf Schwarzwild durchgeführt, die als sehr effizient erachtet werden. Wichtig dafür ist eine präzise Planung und eine gezielte Ausrichtung der Jagd mit entsprechend geeigneten Hunden und Hundeführern sowie günstig gewählten Schützenständen mit treffsicheren Schützen.

Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen unterstützt die Durchführung der Drückjagden durch kurzfristige Anordnung der erforderlichen Maßnahmen zur Wahrung eines sicheren und geordneten Straßenverkehrs. Die Koordination erfolgt von Seiten des Landratsamtes federführend sowohl auf Kreis- als auch auf Staatsstraßen, ebenso im Hinblick auf die Kommunen und den Nachbarlandkreis Pfaffenhofen. Die kostenlose Bereitstellung des erforderlichen Schildermaterials erfolgt durch den Kreisbauhof.
Der Landrat freut sich darüber, dass die Beteiligten das bisherige Verfahren als „unkompliziert“ und „stimmig“ bezeichneten. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sei hier ein Vorreiter in ganz Bayern. Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsreferenten des Kreistages, Bezirksrat Ludwig Bayer, setzt er sich dafür ein, auch künftig Schaden von der heimischen Wirtschaft, insbesondere der Landwirtschaft, abzuwenden.

In einem Schreiben an die Regierung von Oberbayern regt Landrat Peter von der Grün nun eine überregionale Koordinierungsstelle an. „Wir erachten raumübergreifende, koordinierte und intensivierte Bejagungsansätze für ein geeignetes Mittel, um die Schwarzwildbestände auf einem niedrigen Populationsniveau zu halten. Insbesondere unter dem Eindruck der ASP-Seuchenprävention ist dieser Ansatz vorteilhaft und muss deshalb weiterhin intensiv verfolgt und in weiteren Teilregionen forciert werden.“

Die nachhaltige Reduzierung der Schwarzwildpopulation ist ein wesentlicher Baustein zur Verhinderung der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest und die Unterstützung effektiver Maßnahmen daher ein Teil der staatlichen Tierseuchenbekämpfung.
Das gemeinsame Ziel ist, den Antragstellern künftig noch besser Beistand zu leisten, damit die Maßnahmen auch künftig im gesamten Landkreis durchgeführt werden können.

Um Jägerschaft und Landwirte weiterhin bestmöglich zu unterstützen, fordert Landrat Peter von der Grün deshalb auch die neue Staatsregierung auf, über das präventive „Maßnahmenpaket zur Reduktion von Schwarzwild“ hinaus eine unbürokratische, finanzielle und personelle Förderung bei konkreten Maßnahmen in der praktischen Umsetzung anzubieten – auch in „Nicht-Restriktionsgebieten“ wie dem Landkreis Neuburg Neuburg-Schrobenhausen. Bislang erschöpft sich der ASP-Rahmenplan im Wesentlichen auf Information und Änderung im Jagd- und Waffenrecht.

Auf Landkreisebene ist geplant, eine Zuschuss-Richtlinie zur Vorlage an die Gremien ausarbeiten zu lassen, um die lokalen Drückjagden nach einem entsprechenden Beschluss künftig auch mit Kreismitteln besser unterstützen zu können. Er dankte den ehrenamtlichen Jagdausübungsberechtigen ausdrücklich für das jahrzehntelange Engagement.

Die nächsten Drückjagden im Landkreissüden sind für November und Dezember 2023 geplant. Das Landratsamt informiert rechtzeitig über notwendige Straßensperrungen und gibt die ausgeschilderten Umleitungen bekannt.